Sie sind oft auf Sylt zu sehen und haben einiges gemeinsam. Reetdächer und Friesenwälle. Für die Herstellung braucht es spezielle Handwerker, die das richtige Gefühl für das Material, Augenmaß für Form und Gestaltung und keine Angst vor schwerer Arbeit und hohem körperlichen Einsatz haben.
Friesenwälle entstanden ursprünglich aus der Not fehlender Baumaterialien. Steinbrüche gab es auch in früheren Zeiten nicht auf Sylt und Holz, das sich zu Zäunen verarbeiten ließ, war rar. Findlinge, ein Überbleibsel der Eiszeit, dagegen gab es mehr als genug und sie störten zudem die Bewirtschaftung der Ackerflächen. Die Findlinge wurden eingesammelt und zu Trockenmauern als Grundstückeinfassungen verarbeitet. Der ästhetische Eindruck stand dabei nicht im Vordergrund.
Auch heute werden Friesenwälle traditionell aufgebaut, nicht verfugt, sondern aus den lose aufeinandergelegten Findlingen gebaut. Oben schließt eine Grassode die geschichteten Steine ab. Was sich aber heute verändert hat, ist der optische Anspruch an die gebauten Wälle. Von vielen Syltgästen als besonderer Schmuck der Häuser auf Sylt bewundert, sind die Friesenwälle mittlerweile über Sylt und Friesland hinaus verbreitet. Der hoher Arbeitseinsatz für die Herstellung und das verwendete Material macht den Friesenwall heute allerdings recht teuer.
Mit der Bepflanzung wird der gebaute Friesenwall vollendet. Nach einigen Jahren Wachstum und sehr viel Pflege sind dann die auf Sylt typischen Grundstücksbegrenzungen zu bewundern.